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23. November 2011

Garden State Review

Im Mitte des Jahr 2004 kam das Regie Debut des „Scrubs“ Hauptdarstellers Zach Braff (bekannt als J. D.) in die Kinos. Mit „Garden State“ verfilmt Braff erfolgreich sein eigenes Drehbuch an dem er schon Jahre gearbeitet hatte.
Nicht zuletzt durch eine hochkarätige Besetzung mit Natalie Portman (wurde für Black Swan zuletzt mit dem Oscar ausgezeichnet) und Sir Ian Holm ( Brazil, Das fünfte Element) wurde der Indi-Film (nicht nur) zu einem finanziellen Erfolg. Mit einem Budget von 2.5 Millionen Dollar spielte der Film alleine in den vereinigten Staaten über 35 Millionen wieder ein.
Am 17. November erschien eine Neuauflage der DVD in Deutschland vom Publisher ArtHouse. Garden State handelt von der Geschichte von Andrew Largeman (Zach Braff), die der Lebensgeschichte Zach Braffs sehr ähnelt. Largeman ist ein wenig erfolgreicher Schauspieler in New York. Als seine Mutter stirbt kommt er nach Jahren endlich wieder in seine Heimatstadt in New Jersy (auch bekannt als Garden State). Dort weicht er Konfrontationen mit seinem Vater (Ian Holm), der in als sein Psychologe seit seiner Kindheit auf Beruhigungsmitteln gesetzt wurde, aus. Stattdessen trifft er auf alte Freunde die ihr Leben genauso wenig geregelt kriegen wie „Large“ selbst. Auch trifft er auf lebensfrohe und selbstsichere Sam (Nathalie Portman). Mit diesem Arsenal teils verrückter, aber stets tiefgründiger Rollen durchlebt Braff in seiner Hauptrolle diverse diffuse Situationen denen es aber nie an Witz fehlt.
Der Humor von „Garden State“ hat nichts dem bekannten „Scrubs“ Klamauk gemein - „Garden State“ ist durchweg ernst. Auch wenn der Film Themen wie Tod, Versagen und verlorenes Glück behandelt ist lebensbejahend wie kein anderer. Des hängt zum einem mit dem reich umfassenden Soundtrack (Coldplay, The Shins, Frou Frou und viele andere) zusammen, aber auch wie Braff seine Figuren führt und ihrer Verzweiflung etwas positives abgewinnt. Sie entscheiden sich für ein Leben, das Sie sich ausgesucht haben. Dabei verwendet Braff keinen klassischen Aufbau. Dadurch bleibt der Film und seine Figuren stets unberechenbar und unterhaltsam.
Die Regiearbeit die Braff vollführt ist beeindruckend. Optisch ist an dem Film alles stimmig. Bildkomposition, Kamera- und Kranfahrten, Szenen unterstreichende Weitwinkelaufnahmen und dialoggerechte Nahaufnahmen – einfach alles ist hier stimmig.
Es lässt sich nicht länger verbergen, ja (!) „Garden State“ gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Immer wieder aufs Neue fesselt mich die Geschichte, bewegen mich die Konflikte der Personen und ihrer Auflösung. Gerade die sind, sprechend für den Film, nicht Hollywood gerecht dafür wirken sie ehrlich und aufrichtig. Es gibt keine Patentlösung für Probleme und nach 90 Minuten Film kann nicht alles wieder gut werden. Man muss an seinen Mut aufbringen, um Differenzen zu überwinden und den Heilungsprozesse einer Beziehung überhaupt zu beginnen. Braff beschenkt uns in „Garden State“ mit vielen stillen, oft intimen Momenten, die jedem Micheal Bay Feuerwerk dem Glanz abgewinnen.
Am liebsten würde ich „Garden State“ jedem ans Herz legen, aber der tempoarme Aufbau kann vielleicht dem ein oder anderem das Sehvergnügen rauben. Dennoch sollte jeder es einmal mit dem Film probieren. Wer das nicht tut, kann sicher sein, dass er etwas unglaublich schönes und bewegendes verpasst.

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